Nadine Apetz wurde am 03. Januar 1986 in Bonn geboren und wuchs in Haan auf. Ihre Leidenschaft für den Boxsport entdeckte sie spät. Erst mit 21 Jahren begann sie  zu boxen – sie war damals wegen ihres Biologie Bachelor-Studiums in Bremen. Von 2011 bis 2013 lebte Nadine Apetz in Sydney, Australien und erstellte dort ihre Masterarbeit im Bereich der Neurowissenschaften. Bereits im Jahr 2011 sicherte sie sich ihren ersten von insgesamt sechs deutschen Meistertiteln und erhielt die Chance, erstmalig bei der Europameisterschaft für die Nationalmannschaft anzutreten.

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Nach ihrer Rückkehr nach Deutschland im Jahr 2014 wechselte Nadine an den Bundesstützpunkt Köln, der sich direkt am Müngersdorfer Stadion befindet. Diese neue Umgebung ermöglichte es ihr, sich noch intensiver auf ihr Training zu konzentrieren und ihre Fähigkeiten weiter zu verbessern.

Im Jahr 2016 erzielte Nadine dann ihren bisher größten Erfolg und wurde die erste deutsche Boxerin, die bei einer Weltmeisterschaft eine Medaille gewinnen konnte. Mit ihrer beeindruckenden Leistung sicherte sie sich eine Bronzemedaille und bekam internationale Anerkennung. Nach der Weltmeisterschaft begann sie an der Universitätsklinik Köln mit ihrer Promotion zum Thema ‚Die tiefe Hirnstimulation bei Parkinson im Alter‘. 

Nadine setzte ihre erfolgreiche Sportkarriere fort und qualifizierte sich 2020 als erste deutsche Boxerin überhaupt für die Olympischen Spiele. Dies war ein Meilenstein in ihrer Karriere und ein Beweis für ihr hartes Training und ihre Zielstrebigkeit. Sie verlor den Kampf bei den Olympischen Spielen 2021 in Tokyo, Japan knapp nach Punkten. Es war der letzte ihrer aktiven Boxkarriere.

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Inzwischen ist Nadine Apetz promoviert und arbeitet als Medical Writer.

Insgesamt kann sie auf eine beeindruckende Bilanz zurückblicken: Neben ihren sechs Titeln als Deutsche Meisterin konnte sie auch je eine Bronzemedaille auf der Europameisterschaft 2018 in Sofia und bei den Europaspielen 2019 in Minsk erringen. Auf den Weltmeisterschaften 2016 in Astana in Kasachstan und 2018 in Neu-Delhi bekam sie ebenfalls Bronzemedaillen. Bei der Europäischen Olympia-Qualifikation 2021 in Paris erhielt sie eine Silbermedaille und 2017 bei der EU-Meisterschaft in Cascia/ Italien eine Goldmedaille.

Heute verbindet Nadine ihre Leidenschaft für das Boxen und ihre Faszination für die Neurowissenschaften in einem Boxkurs, den sie speziell für Parkinson Patientinnen und Patienten anbietet. Dieser findet in den Hallen am Müngersdorfer Stadion in Köln statt, in denen sie zu einer so erfolgreichen Boxerin wurde. 

Autorin: Nadine Apetz