Herkunftsfamilie und –umfeld

Henriette Reker wuchs im Kölner Stadtteil Bickendorf auf. Ihre Mutter stammte aus einer politisch-engagierten Familie, ihr Vater war Koch- und Konditormeister.

Persönlicher Werdegang

Sie erlangte 1976 an der Liebfrauenschule in Köln-Lindenthal das Abitur und studierte anschließend Jura an den Universitäten zu Köln, Regensburg und Göttingen. Ihre juristische Ausbildung schloss sie 1986 nach dem Rechtsreferendariat am Landgericht Münster mit dem Zweiten Juristischen Staatsexamen ab. Von 1990 bis 1992 war sie Sachbearbeiterin bei einer Berufsgenossenschaft in Bielefeld und bis 2000 Justiziarin beim Landesverband der Innungskrankenkassen Münster. 1996 erhielt sie ihre Zulassung als Rechtsanwältin am Münsteraner Landgericht.

Portrait Henriette Reker
© Stadt Köln

Berufliche Entwicklung

Im Jahr 2000 wurde Reker parteilose Beigeordnete für Soziales, Gesundheit und Verbraucherschutz der Stadt Gelsenkirchen. 10 Jahre später wechselte sie auf Vorschlag der Kölner Grünen als Beigeordnete für Soziales, Integration und Umwelt nach Köln, blieb jedoch weiterhin parteilos. Ihre Kandidatur zur Kölner Oberbürgermeisterin 2015 wurde von CDUFDP, Grünen, Freien Wählern und der Wahlgruppe Deine Freunde unterstützt. Die Wahl am 18. Oktober gewann sie im ersten Wahlgang und wurde damit Kölns erste weibliche Oberbürgermeisterin. Bei ihrer zweiten Kandidatur verfehlte sie im ersten Wahlgang die absolute Mehrheit der Stimmen, konnte sich in der Stichwahl jedoch gegen den SPD-Kandidaten Andreas Kossiski durchsetzen. Neben Ihrem Amt als Oberbürgermeisterin ist sie Mitglied bei Soroptimist International Deutschland.

Besondere Leistungen, überwundene Hürden, Bedeutung

Im Juni 2016 erhielt Henriette Reker für ihre integrative Flüchtlingspolitik den „Hildegard-Hamm-Brücher-Förderpreis für Demokratie lernen und erfahren“. Im selben Jahr wurde sie als erste Frau in das aktive Korps des Kölner Karnevalsvereins „Rote Funken“ aufgenommen und durfte beim Rosenmontagszug in der traditionellen Uniform des Vereins erscheinen. Zudem engagiert sich Henriette Reker in der Organisation „Mayors for Peace“.

Bedeutung für die Gesellschaft, für Frauen, für uns

Henriette Reker ist das erste weibliche Oberhaupt der über 2000-jährigen Geschichte von Köln. Sie engagiert sich integrativ, hat die Werte ihrer Heimatstadt wie Toleranz und Vielfalt verinnerlicht und stellt sich den Gegnern einer freien und offenen Gesellschaft entschieden entgegen.

Aktuelle Interessen/Engagements, zukünftige Themen und Pläne

Neben der Bewältigung aktueller Probleme verfolgt Henriette Reker das große Ziel, Köln enkeltauglich zu machen und den Zusammenhalt der Stadtgesellschaft zu stärken. Themen wie die Digitalisierung, die Mobilitätswende und die Stärkung der Rechte von Kindern spielen für sie eine ganz zentrale Rolle. Sie ist verheiratet und lebt gemeinsam mit ihrem Ehemann Perry Somers in Köln.