Barbara Schock-Werner wurde 1947 in Stuttgart in einer schwäbischen Handwerkerfamilie geboren und besuchte dort die ‚Mädchenmittelschule‘ bis zur Mittleren Reife. Da sie sich für Architektur interessierte, absolvierte sie eine dreijährige Lehre als Bauzeichnerin, einschließlich eines Maurerpraktikums und eines Zimmermannspraktikums.
Von 1969 bis 1971 studierte sie Architektur in Stuttgart und arbeitete gleichzeitig fast ein Jahr bei Prof. Frei Otto am Institut für leichte Flächentragwerke am Projekt Olympia-Dach in München. Nach Beendigung des Architekturstudiums trat sie in das Architekturbüro Dr. Fleck ein, das sich weitgehend mit der Erhaltung und Sanierung denkmalgeschützter Bauten beschäftigte.
Weil sie mehr über die Objekte wissen wollte, mit denen sie umging, studierte sie seit 1971 auch Kunstgeschichte und Geschichte an der Universität Stuttgart, später dann auch in Bonn und Wien. Nach einem neunmonatigen Forschungsaufenthalt in Straßburg erfolgte 1981 die Promotion in Kunstgeschichte mit einer Arbeit über die spätgotische Bauhütte des Straßburger Münsters.
Mit ihrem Mann wechselte sie nach Nürnberg und wurde Mutter zweier Kinder. Sehr rasch wurde sie um eine Lehrtätigkeit an der Nürnberger Akademie der bildenden Künste gebeten, die 1989 zur Honorarprofessur umgewandelt wurde.
Seit 1989 war sie Mitglied des wissenschaftlichen Beirats der Deutschen Burgenvereinigung, zu dessen Vorsitzende sie 1992 gewählt wurde. Seit 1995 war sie Vizepräsidentin der Deutschen Burgenvereinigung und dann bis 2012 auch deren Präsidentin.
Von 1992 bis 1996 hatte Frau Schock-Werner vertretungsweise die Professur für Kunstgeschichte an der Universität Erlangen-Nürnberg inne. Im Sommersemester 1999 hat sie sich an der Universität Würzburg für das Fach Kunstgeschichte habilitiert.
1997 wählte das Metropolitankapitel der Hohen Domkirche zu Köln sie als Nachfolgerin von Prof. Dr.-Ing. Arnold Wolff ab 01.01.1999 zur Dombaumeisterin in Köln. 13 Jahre war sie als Dombaumeisterin für den Erhalt des Domes verantwortlich, konnte in dieser Zeit das neue Eingangsgebäude auf der Südseite errichten lassen und erreichte den Einbau eines neuen Südquerhausfenster nach dem Entwurf von Gerhard Richter.
Seit 2004 war sie Vorsitzende der europäischen Vereinigung der Dombaumeister, seit 2005 arbeitet sie im Vorstand der Nordrhein-Westfalen Stiftung. 2011 wurde ihr der Verdienstorden des Landes-Nordrhein-Westfalen verliehen. Seit ihrem Ruhestand engagiert sie sich vor allem für den Erhalt der Römischen Stadtmauer, für diesen Zweck wurde ein Förderverein gegründet, deren Vorsitzende sie ist.
Autorin: Barbara Schock-Werner