„Überall, so scheint es mir, lauern unglaublich viele Geschichten auf der Straße, wenn man nur genau hinschaut.“
Christina Bacher
Christina Bacher wurde 1973 in Kaiserslautern geboren, wo sie aufwuchs und ihr Abitur machte. Nach einem Studium der Germanistik in Marburg und Lehr- und Wanderjahren in Bonn, Prag und Montpellier zog Christina Bacher mit ihrer Familie im Jahr 2006 nach Köln. Seither betreibt sie „Bachers Büro“, eine Schmiede für Texte aller Art. Sie heuerte als Chefredakteurin des Straßenmagazins DRAUSSENSEITER (damals BANK EXTRA) an und entwickelte das Blatt maßgeblich weiter. Im Auftrag der OASE gelang es ihr – unter anderem mithilfe prominenter Unterstützung und stetiger Lobbyarbeit – aus dem damals selbstkopierten Blatt ein renommiertes Magazin zu machen, das Obdachlosen bis heute eine niederschwellige Beschäftigung bietet und den Leser*innen eine neue Perspektive auf die Stadt. In dem Zuge entwickelte sie auch die „Bürger- und Berberführungen“ auf den Spuren des Doppelten Stadtplans.
Neben der Arbeit als Chefredakteurin beim Straßenmagazin DRAUSSENSEITER arbeitet sie regelmäßig für verschiedene Medien wie beispielsweise für Känguru – Das Stadtmagazin für Familien oder auch KLAAF – Das kölsche Magazin und veröffentlicht Bücher und Kurzgeschichten. Für ihre publizistische Tätigkeit erhielt Christina Bacher unter anderem ein Residenzstipendium des Kölner Kulturamts sowie eine Auszeichnung der Kunststiftung NRW für die Idee zu ihrem Buch „Die Letzten hier. Köln im sozialen Lockdown“ (Daedalus 2021). Sie wurde vom Internationalen Netzwerk INSP in der Kategorie „Bestes Interview“ nominiert und erhielt den Innovationspreis Behindertenpolitik für die Konzeption der NIRI-News – einer Vereinszeitschrift für Familien nierenkranker Kinder. Vor allem in ihrer Wahlheimat Köln gilt sie als engagierte Streiterin für Frauenrechte und Lobbyistin für die Rechte von Armutsbetroffenen. Ihre Haltung spiegelt sich auch in ihren Kinderbüchern, Romanen und Kurzgeschichten nieder
Besondere Leistungen, überwundene Hürden
Zwischen Bürger*innen und Berber*innen eine Brücke bauen, zwischen Arm und Reich Dialoge vermitteln und Netzwerke schaffen, um Partizipation zu ermöglichen – darin sieht Christina Bacher vorrangig die Aufgabe ihres beruflichen Tuns. Dazu gehört ihre Arbeit beim DRAUSSENSEITER genauso wie das Schreiben von Romanen und Sachbüchern. Zudem bemüht sie sich durch Schreibworkshops und Lesungen an Schulen um Schreib- und Leseförderung, um auch Nachwuchsautor*innen ein Sprachrohr zu ermöglichen.
Christina Bacher setzt sich als Journalistin und Autorin schon viele Jahre mit politischen, gesellschaftlichen und feministischen Inhalten auseinander. Sie macht Soziale Stadtführungen in Köln und kümmert sich um Probleme Obdachloser. Wegen Ihres Engagements für die Ärmsten der Armen ist sie vielfach ausgezeichnet worden. Zudem bemüht sie sich darum, jungen Leuten Berührungsängste zu nehmen, wenn es um Themen wie Armut, Obdachlosigkeit, Ausgrenzung und Mobbing geht.
Zukünftige Pläne
In Zukunft sind weitere Buchprojekte rund um das Thema Obdachlosigkeit geplant. Die Sozialen Stadtrundgänge sollen ausgebaut und noch einem größeren Kreis Interessierter geöffnet werden. Die monatlichen Ausgaben des Straßenmagazins DRAUSSENSEITERs werden sich weiterhin sozialen und gesellschaftsrelevanten Themen widmen und Menschen in den Vordergrund rücken, die nicht auf der Sonnenseite des Lebens stehen.
Autorin: Christina Bacher
Eigene Werke
- Seit 2008 Autorin der Kinderkrimi-Reihe Bolle und die Bolzplatzbande (Verlage Bloomsbury, Ars Edition, Emons) in sieben Bänden
- Herausgeberin des Buches „Köln trotz(t) Armut“ (Daedalus Verlag 2016)
- Autorin der „111 Orte für Kinder in Köln, die man gesehen haben muss“ (Emons Verlag 2018), überarbeitete zweite Auflage Frühjahr 2021
- Herausgeberin „Der doppelte Stadtplan – Geschichten um Armut und Reichtum“, Autorenpatenschaften, Mitteldeutscher Verlag, Halle 2019
- Roman „Hinkels Mord“, Kriminalroman, (kbv Verlag 2020)
- Sachbuch „Die Letzten hier. Köln im sozialen Lockdown“ (Daedalus Verlag, Herbst 2021)
- Theaterstück „Ohne Worte – Ein Buchstabenkrimi“ – Uraufführung 14.5.2022 am Theater Der Keller, Köln
Auszeichnungen
- Nominierung beim INSP-Award in der Kategorie „Bestes Interview“, 2013
- Stipendiatin des Tatort Töwerland Stipendiums 2013
- Stipendiatin des Kölner Kulturamts 2012/2013 (gemeinsam mit Sabine Schiffer) im Scriptorium der Antoniterkirche
- Auszeichnung mit dem Sonderfonds der Kunststiftung NRW im August 2020 für die Idee „Die Letzten hier. Obdachlose im Lockdown“
- Folgestipendium der Kunststiftung NRW für die Umsetzung des gleichnamigen Buchprojekts