Entstehung der Kölner Frauen*stiftung www.stiftung-frauenleben.koeln

Eines Tages im März 2020 nahmen die drei Vorstandsfrauen, Maria Beckermann, Anne Gutzmann und Susanne Zickler, und Stephanie Lange als Teamfrau der Frauenberatungsstelle Frauen*leben an einer Fortbildung von Michaela Winkler über Stiftungen teil. Sie lernten, dass Reichtum keine Voraussetzung für eine Stiftungsgründung ist. Stiftungen sind aber eine Organisationsform, mit der sich feministische und soziale Projekte fördern und verstetigen lassen, unabhängig von sich verändernden politischen Strömungen. Für Anne Gutzmann und Maria Beckermann, die 40 Jahre zuvor die Frauenberatungsstelle Frauen (lernen) leben mitgegründet hatten, war die Vorstellung verlockend, die Beratungsstelle auf diese Weise über ihren Tod hinaus abzusichern.  

Die Stifterinnen auf dem IFT 2023

In der Stiftung ‚Gemeinsam Handeln‘ beim ‚Paritätischen Stifterverbund NRW‘ mit Sitz in Wuppertal fanden sie einen erfahrenen Treuhänder, unter dessen Dach sie ihre Stiftung aufbauen und wirken lassen können. Am 3.11.2020 unterschrieben sie den Treuhandvertrag und im Dezember 2020 wurden sie vom Finanzamt als gemeinnützig und mildtätig anerkannt.

Das erste Projekt: Der interaktive Kölner Frauen*Stadtplan www.frauenstadtplan.koeln

Die Frauen*Stadtplan-Kooperationspartnerinnen

Der Kölner Frauen*Stadtplan soll den Beitrag von Frauen zum gesellschaftlichen Leben in Köln SICHTBAR machen. Historische und zeitgenössische Frauen, Frauenprojekte und -organisationen sowie bedeutende Frauenort werden in einem kurzen Beitrag beschrieben und im Stadtplan von Köln gekennzeichnet. Beim Anklicken der Stecknadel erscheint eine Checkbox mit den wichtigsten Daten. Von dort wird auf die Biografie bzw. Projektgeschichte weitergeleitet.  

Kooperationspartnerinnen sind der Kölner Frauengeschichtsverein und das Amt für die Gleichstellung von Frauen und Männern der Stadt Köln. Sie haben am 3.11.2021 gemeinsam einen Kooperationsvertrag über 10 Jahre unterschrieben. Ein Gremium von sieben Frauen entscheidet über die Aufnahme. Die Vorschläge kommen aus dem Gremium und von Bürger*innen.

Inzwischen (Stand 1.8.2023) sind 140 Biografien bzw. Projekt- und Ortsbeschreibungen in den Kölner Frauen*Stadtplan aufgenommen worden.

Laufende Projekte…

Die Stifterinnen kümmern sich um die Bedürfnisse und Bedarfe von wohnungslosen Frauen in Köln und schauen, wo sie hilfreich unterstützen können. Die Begutachtung der öffentlichen Toiletten in Köln zeigt beispielsweise, dass die Bedürfnisse von Männern viel häufiger berücksichtigt werden als die von Frauen.

Die Stiftung fördert kulturelle Vorhaben von Frauen, z.B. feministisch ausgerichtete Ausstellungen Buchprojekte sowie Frauenprojekte in Köln, z.B. die einzige Tanzschule für Frauen und Queers in Köln, die ‚Swinging Sisters‘.

Zukunftspläne…

Von Anfang an setzen sich die Stifterinnen dafür ein, FRAUENRÄUME in Köln zu schaffen: ein Frauen*Kulturhaus, ein Frauen*Cafe oder ein Frauen*Hotel mit Lounge oder Bar…, eine offene Begegnungsstätte, in der Austausch stattfindet und Netze geknüpft werden können.

Autorin: Maria Beckermann

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