„Wir helfen, Wege zu finden“

Entwicklungsgeschichte des Projekts

Vorgeschichte

Logo Frauenberatungszentrum e.V.
© Frauenberatungszentrum

Die Notwendigkeit einer solchen Beratungsstelle ergab sich zunächst aus der Tatsache, dass von Gewalt betroffene Frauen nach dem Aufenthalt im Frauenhaus weiterhin Unterstützung brauchten. Aber auch andere Frauen benötigten Hilfe in Notsituationen, selbst wenn es sich nicht direkt um die konkrete Flucht aus einer Partnerschaft handelte. Deshalb gründeten Mitarbeiterinnen von „Frauen helfen Frauen e. V.“ eine eigenständige Beratungsstelle. Hinzu kam, dass das Team des Vereins mit der Betreuung zweier autonomer Frauenhäuser weitgehend ausgelastet war. Nachdem das Land NRW Fördermittel für 1,5 Personalstellen bereitgestellt hatte, entstand auch in anderen Städten aus „Frauen helfen Frauen“ eine eigenständige Beratungsstelle mit eigenem Team. So konnte 1994 in Köln neben dem Verein „FrauenLernenLeben“ eine zweite Frauenberatungsstelle mit den Schwerpunkten Trennung/Scheidung, Gewalt und Krisen etabliert werden.

Inhaltliche und organisatorische Entwicklung

Ursprünglich basisdemokratisch organisiert, hat das Frauenberatungszentrum seit 2014 eine Geschäftsführung.

Von 1994 bis 2005 verteilten sich die 1,5 Personalstellen auf zwei hauptamtliche Mitarbeiterinnen, die bei ihrer Arbeit von Praktikantinnen/Studentinnen unterstützt wurden. Nach dem Ausscheiden von Inge Mühlberger wurde deren Stundenanteil auf zwei Teilzeitstellen zu je zehn bzw. zwanzig Wochenstunden aufgeteilt.

Demonstration vor dem Dom
Demonstration vor dem Dom, © Frauenberatungszentrum

Tätigkeiten, Angebote

Der Schwerpunkt unserer Arbeit liegt auf der Beratung von Frauen in Krisensituationen, wobei es neben einmaligen Beratungen auch Beratungsreihen gibt, Beratung von Frauenpaaren, Gruppenangebote sowie Themenabende. Sie werden sowohl von Mitarbeiterinnen als auch auswärtigen Referentinnen durchgeführt. Außerdem bieten wir Rechtsberatung von Anwältinnen an.

Der Veranstaltungsraum kann gegen einen Kostenbeitrag auch von Frauengruppen genutzt werden.

Strukturen und Organisation

Der Vorstand besteht aus drei Frauen, die nicht gleichzeitig Mitarbeiterinnen der Beratungsstelle sind.

Seit 2005 gibt es drei Mitarbeiterinnen.

Die Einrichtung ist mit dem Dachverband der Autonomen Frauenberatungsstellen NRW sowie verschiedenen Arbeitskreisen sowie Aktionsbündnissen vernetzt.

Frauenberatungszentrum e.V.
© Frauenberatungszentrum

Finanzielle Situation, Fördermittel

Die Fördermittel des Landes NRW für 1,5 Personalstellen (80% der Personalkosten) müssen alle drei Jahre neu beantragt werden.

Die Förderung der Stadt Köln für die Raumkosten wurde zwischenzeitlich gestrichen.

Die restliche Finanzierung sichert die Frauenberatungsstelle über Eigenmittel (Kostenbeiträge, Spenden, Bußgeldzuweisungen, Fördermitgliedschaften.) Das Geld war häufig knapp, aber wir haben es immer wieder geschafft, finanzielle Krisen zu überwinden.

Besondere Leistungen, überwundene Hürden, Bedeutung

Diverse Finanzkrisen konnten 2006 mit den Einnahmen aus einem Flohmarkt überwunden werden. Er war so erfolgreich, dass er viermal wiederholt wurde, obendrein eine gute PR-Maßnahme im Stadtteil.

Hervorzuheben ist auch die Fotoausstellung „Das Gesicht von Sülz“ mit Porträts von Sülzer Frauen, aufgenommen im schönen Hinterhof der Räumlichkeiten in Sülz, in Kooperation mit Foto Kuhweide.

2009 erhielt das Frauenberatungszentrum den Beginenpreis.

Ein besonderes Highlight ist der Feministische Salon, den es seit 2014 gibt. Dreimal im Jahr blicken wir auf die aktuellen feministischen Diskurse und Kontroversen und diskutieren, streiten, lernen und denken miteinander nach.

Frauen, die in verschiedenen Phasen an dem Projekt mitgewirkt haben

Mitarbeiterinnen:

  • Elisabeth Faßbender (1994-2016),
  • Inge Mühlberger (1994-2005),
  • Melanie King (2005-2012),
  • Gaby Naumann (seit 2005),
  • Barbara Böddeker (2009-2011),
  • Jen Wörtz (2013-2016),
  • Gesine Qualitz (seit 2017),
  • Chiara Makowski (seit 2017).

Unsere Vorstandsfrauen sind:

  • Petra Ladenburger (Rechtsanwältin),
  • Erika Meißner (Dipl. Sozialpädagogin)
  • Ursel Delheid (Rechtsanwältin).

Ehemalige Vorstandsfrauen:

  • Anke Moisa (Dipl. Sozialarbeiterin),
  • Paula Heider (Rechtsanwältin),
  • Gudrun Jährig (Psychotherapeutin)

Zusammenfassende Bedeutung des Projekts für die Gesellschaft/ für Frauen/ für uns:

Zuverlässiges und inzwischen stadtbekanntes Angebot für Kölner Frauen.

Autorin: Gabi Naumann