Entwicklung des Projekts
Christina Fuchs und Romy Herzberg lernten sich musikalisch bei einer Probe mit größerer Besetzung kennen. Noch bevor die Musikerinnen sich als Duo formiert hatten, ergaben sich über Kontakte verschiedene Konzertmöglichkeiten, die im Schneeballeffekt zu wichtigen Engagements führten:
- Der WDR-Redakteur der Hörspielredaktion „entdeckte“ die zwei Musikerinnen in einem ihrer Konzerte. Er engagierte sie zur musikalischen Rahmengestaltung einer 11-stündigen Lesung des Alten Testamentes. Es lasen Christian Brückner, Elisabeth Trissenaar u.a.
- Kompositionsauftrag für WDR TV Frauenfragen
- Wien (vorbereitende Konferenz der 1.Weltfrauenkonferenz in Peking). Daraus entstand die Komposition „Kontrabass oder die Kunst des Reisens“, u.a. zu hören auf der neuesten CD „Die Kunst des Reisens“, JHM 288
- Burgtheater Wien
- Theater Schauspiel Bonn
- Käthe-Kollwitz-Museum Köln
- Kompositionsaufträge für TV-Dokumentationen ARD/WDR
- Weitere Engagments sind nachzulesen unter: KontraSax – Vita https://kontrasax.de/biografie
Retrospektiv könnte man sagen, es war ein glückliches Zusammentreffen mehrerer Faktoren: zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort die richtigen Menschen getroffen zu haben. Aber natürlich braucht es dazu auch die unbedingte Verfolgung einer musikalischen Idee.
Die kleine Besetzung als Duos eröffnet viele Möglichkeiten. Ein intimes Konzert in einem Wohnzimmer ist ebenso möglich wie die Bespielung der Bühne eines Schauspielhauses oder Konzertsaals. Darüber hinaus ist sicherlich auch die rein weibliche Besetzung von Bedeutung. Bis heute sind Frauen/Instrumentalistinnen auf der Bühne im Konzertbetrieb von Jazz und Improvisierter Musik keine Selbstverständlichkeit.
Die Kooperationen mit Künsten und Medien als „Markenzeichen“ von KontraSax
Von Anfang an folgten die Musikerinnen ihrer Neugier und dem Interesse, über den eigenen (musikalischen) Tellerrand zu schauen. Es entstanden Kooperationen mit anderen Künsten und Medien: Theater, Hörspiel, Literatur, Kunst, Filmmusik (Doku), Tanz, Raumkunst/Installationen, Museen.
Beispielhaft ist die Zusammenarbeit mit der bekannten Schauspielerin Renate Fuhrmann (ehem. Kölner Schauspielhaus). Über die Jahre entstanden mehrere musikalisch-literarische Projekte: ein Portrait über Gertrude Stein, Elfriede Jelineks „Klavierspielerin“, Patricia Highsmiths „Schrei der Eule“ sowie Antoine de Saint-Exupérys „Der kleine Prinz“.
Kontinuität als Möglichkeit zur Weiterentwicklung
Die Musikerinnen haben der eigenen und gemeinsamen Entwicklung Zeit gegeben. Viele Jahre haben sie sich regelmäßig einmal pro Woche zum Proben getroffen, um sich gemeinsam auszutauschen und weiterzuentwickeln, unabhängig von anstehenden Konzerten. Das zeugt von Ausdauer und großer Ernsthaftigkeit.
In gegenseitiger Wertschätzung sind sie zusammen durch leichte und schwere Zeiten gegangen.
Besonders wichtig ist Vertrauen: der Mut, sich zu unterscheiden, ohne dass dies mit Abwertung der einen oder der anderen verbunden ist.
Das ist die Voraussetzung für Eigenständigkeit, denn jede der beiden Musikerinnen ist unabhängig von KontraSax eigene Wege gegangen. Christina Fuchs ist erfolgreiche Instrumentalistin, Komponistin, Arrangeurin und Bandleaderin, vom Quartett bis zur Großbesetzung, Romy Herzberg ist auch als Psychotherapeutin tätig und hat den schwarzen Gürtel in Karate. Beide bringen ihre unterschiedlichen Erfahrungen und Kompetenzen ein und führen sie in der gemeinsamen musikalischen Sprache zusammen.
Darüber hinaus eint die beiden Musikerinnen der Wunsch, ihre Instrumente jenseits von Hörgewohntem klanglich zu erforschen. So erleben sie immer wieder beglückende musikalische Momente gemeinsam.
Über mehr als 30 Jahre hindurch ist zwischen den Musikerinnen eine große Nähe gewachsen. Es hat sich eine tiefe Freundschaft entwickelt. Auf dem gegenseitigen Vertrauen basiert die musikalische Nähe, das blinde Verstehen.
KontraSax ist nicht nur eine Band, ein Projekt, sondern Teil des Lebens.
Autorinnen: Romy Herzberg und Christina Fuchs