In diesem denkmalgeschützten Wohn- und Geschäftshaus, 1937 errichtet, befand sich ab 1982 die erste kommunale Gleichstellungsstelle Deutschlands, „Frauenamt“ genannt.
1981 beschloss der Rat der Stadt Köln, eine Gleichstellungsstelle einzurichten. Insbesondere 7 SPD-Frauen hatten sich dafür eingesetzt.
Die Aufgabe der Frauenbeauftragten war es, auf kommunaler Ebene darauf hinzuwirken, dass das in der Verfassung festgeschriebene Gleichheitsgebot realisiert wird. Damals war die Dienststelle leider fast ohne Kompetenzen und nur mit geringen Finanzmitteln und zwei Stellen ausgestattet. Das Aufgabengebiet war unüberschaubar groß.
Die Sozialpädagogin Lie Selter, zuvor im Kölner Frauenhaus engagiert und alleinerziehende Mutter, wurde 1982 die erste kommunale Gleichstellungsbeauftragte. Der Widerstand nicht weniger männlicher Mitarbeiter der Stadtverwaltung erschwerte die Arbeit, förderte aber den Bekanntheitsgrad der kleinen Dienststelle. Über ABM-Stellen erhöhte sich die Zahl der Mitarbeiter*innen. Die enorme Nachfrage und Inanspruchnahme durch städtische Mitarbeiterinnen, Bürgerinnen und Institutionen führte zur Erweiterung der Arbeitsgebiete. Das Frauenamt etablierte Fortbildungsangebote, initiierte Beratungen und erarbeitete Frauenförderpläne, realisierte Vernetzungen und Kooperationen mit Spezialistinnen. Bald war das Frauenamt nicht mehr wegzudenken. Die Themengebiete reichten von „Alleinerziehende“ über „Gewalt gegen Frauen und Mädchen“ und „Obdachlosigkeit“ bis zu „Teilzeitarbeit“ – um nur einige zu nennen.
Dem Kölner Vorbild folgten andere Städte, 1985 gab es bereits 23 kommunale Frauenbüros.
Heute residiert das Amt für Gleichstellung von Frauen und Männern im Stadthaus Deutz. Die Räume im Erdgeschoss der Markmannsgasse 7 werden von den Beginen Köln e. V. als ‚Beginenfenster‘ genutzt.
Autorin: Ina Hoerner-Theodor