Der „Feschmat“, der erstmals im 12. Jahrhundert erwähnt wurde, war das Zentrum des Fischverkaufs. Köln war ein wichtiges Zentrum für den Fischgroßhandel. Im städtischen „Vischkouffhuis“ – ursprünglicher Name des Stapelhauses – wurden Heringe, Stockfische, Bücklinge oder Schollen nicht nur gehandelt, sondern auch konserviert, gelagert und umgepackt.

Obwohl Fisch in Köln als erlaubtes Handelsgut für Frauen galt und sie auch Teil der Zunft der Fischmenger und Fischmengerssen (Fischverkäuferinnen) waren, unterlagen sie doch immer mehr Arbeitsbeschränkungen. Bei der Zunftgründung 1397 waren sie vom Verkauf größerer Fische, die gewogen werden mussten, ausgeschlossen, ab 1482 traf es sie auch beim Handel mit gesalzener Ware. Bei Zuwiderhandlung drohte sogar Haft.

Fischweiberbrunnen
Fischweiberbrunnen, © Irene Franken

Der Fischweiberbrunnen wurde 1986 von Rainer Walk entworfen und zeigt auf der Höhe des oberen Beckens vier „Maatwiever“ (Marktfrauen). Ob die Fischmengerssen ein zupackendes Wesen hatten, wissen wir nicht – auf Abbildungen sehen die Zunftfrauen oft recht vornehm aus.